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Zuwanderung direkt in den Sozialstaat

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SPÖ hat die Bildung islamischer Parallelgesellschaften im Sozialstaat ermöglicht

8 Außenpolitik Neue

8 Außenpolitik Neue Freie Zeitung Foto: NFZ Harald Vilimsky Türkei-Deutschland: Importierte Konflikte Der Immer-noch-EU-Beitrittskandidat Türkei ist Ende Jänner in Syrien einmarschiert. Dass sich der türkische Machthaber Erdogan dabei auf Artikel 51 der UN-Charta (Selbstverteidigung) beruft, ist lächerlich. Mit dabei sind Leopard-Panzer aus deutscher Produktion. 354 Stück wurden zwischen 2006 und 2011 an die Türkei geliefert – ohne Auflagen für deren Einsatz. Die deutschen Panzer helfen jetzt dabei, gegen Kurden vorzugehen und in der Region Afrin so richtig aufzuräumen. ÖVP-Karas will mehr Steuergeld für Brüssel Während die österreichische Bundesregierung eine Erhöhung der Nettozahlungen an Brüssel für die kommende Budgetperiode ablehnt, hat ÖVP-Delegationsleiter Othmar Karas das genaue Gegenteil signalisiert. „Noch bevor die Verhandlungen über das EU-Budget überhaupt richtig begonnen haben schon zu erklären, dass Österreich jedenfalls mehr einzahlen soll, ist nicht gerade geschickt“, empörte sich der FPÖ-Delegationsleiter im Europaparlament, Generalsekretär Harald Vilimsky. Er bezog sich damit auf eine Ankündigung von Karas, der via Twitter erklärt hatte, „jeder müsse mehr ins EU-Budget einzahlen – auch Österreich.“ Alles, was derzeit auf dem Tisch liege, seien Vorschläge, die noch nicht einmal mit den Mitgliedsstaaten abgestimmt seien, stellte Vilismky klar. „Die offizielle Position Österreichs, die zu Karas offenbar nicht durchgedrungen ist, lautet recht klar: Eine durch den Brexit FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT Gleichzeitig eskaliert der Konflikt zwischen Türken und Kurden in Deutschland. Die deutsche Polizei vermerkte heuer 37 Angriffe auf türkische Einrichtungen. Währenddessen betreibt der Islamverband Ditib als Erdogans deutsche Vorfeldorganisation munter türkisch-nationalistische Propaganda. „Das, was die Fahne zur Fahne macht, ist das Blut darauf“, postete ein Ditib-Funktionär anlässlich des Jahrestags der Schlacht von Gallipoli. Ditib ist das „U-Boot des türkischen Staates“, wie es selbst der Grüne Volker Beck ausdrückt. Pikant, dass es aus dem Innenministerium heißt, Deutschland sei wegen der vielen hier lebenden Menschen mit Bezug zur Türkei „seit jeher Spiegel und Resonanzboden türkisch-kurdischer Konflikte“. Also genau jener Konflikte, die man via Zuwanderung importiert hat und wo man nun dank mangelnder Integrationsbereitschaft nicht weiß, wie man damit umgehen soll. Foto: reporter.co.at bedingte Verkleinerung der EU soll kein größeres Budget und damit auch keine höheren Belastungen für die Mitgliedsstaaten nach sich ziehen“, erinnerte Vilimsky. Dass sowohl die EU-Kommission als auch die Mehrheit im EU-Parlament eine massive Erhöhung des EU-Budgets wollen, wundere nicht. „Jede Bürokratie neigt dazu, sich auszudehnen und immer mehr Geld der Bürger zu beanspruchen“, kritisierte Vilimsky das Vorhaben. Karas, bedingungslos EU-treu. „Die EU hat keine M und das ist beängs Für den Politikwissenschafter Bassam Tibi schützt Der renommierte Politikwissenschafter und Islamexperte Bassam Tibi kritisiert im NFZ-Interview die Unterschätzung der Gefahren des Islamismus für den säkularen Staat: „Wer sich kritisch mit der islamistischen Gefährdung Europas durch die Massenzuwanderung auseinandersetzt, wird als islamophob hingestellt.“ Er fordert für Europas Moslems eine Reform-Islam ohne politischen Anspruch. Sie fordern von Europa eine verantwortliche Politik, keine Gesinnungsethik und erst recht keine Flüchtlingsromantik ein. Können Sie das erklären? Tibi: Max Weber unterscheidet in dem Aufsatz „Politik als Beruf“ zwischen Gesinnungsethik und Verantwortungsethik. Gesinnungsethik beruht auf der Moralisierung der Probleme. Das tun Linke und Grüne, und herauskommen dabei Lösungen, die nicht brauchbar sind. Ein Verantwortungsethiker versucht rational Lösungen zu finden. Die Flüchtlingsproblematik ist ein Weltproblem: Es sind derzeit rund 65 Millionen Menschen auf der Flucht, darunter 12 Millionen Syrer. Dieses Problem kann ein Europa allein nicht lösen. Im europäischen Ansatz zu dem Problem sehen Sie wenig Rationalität? Tibi: Die Europäische Union gibt vor, Flüchtlingspolitik zu machen. Aber sie hat kein Konzept für den Umgang mit Flüchtlingen. Die EU hat keine Sicherheitspolitik, keine Migrationspolitik, keine Außenpolitik – und das ist beängstigend. Jetzt sind diese – großteils – moslemischen Flüchtlinge schon in Europa. Sie fordern eine Reform des Islams unter der Akzeptanz der europäischen Werte. Tibi: Das ist eine Vision. In Deutschland arbeiten die Politiker mit den organisierten Islamverbänden zusammen, die aus dem Ausland gesteuert werden. Da wollten die Deutschen etwa, dass Kinder im Ramadan nicht fasten. Sofort hat der türkische Verband DITIB eine Fatwa aus der Türkei und die Schiiten haben eine aus Teheran geholt. Was mit den Moslems in Europa passiert, entscheiden daher nicht sie selbst oder ihre Verbände, sondern Saudi-Arabien, Iran oder die Türkei. Weshalb kann ein gläubiger Moslem einen säkularen Staat nicht anerkennen und darin leben? Tibi: Es gibt eine einflussreiche Islam-Interpretation, die besagt: Der ist Isam ist ehr als nur Religion. Es kann kein Moslem nur privat den Koran befolgen und in der Öffentlichkeit Österreicher sein. Das lehnen die Vertreter des organsierten Islam ab. Sie sagen: Der Islam ist eine Weltanschauung und hat politische Ansprüche. Ich vertrete die Idee, dass Moslems nur als Individuen integriert werden können, ohne die Islam-Verbände. Denn mit diesen bestimmen Ankara, Riad oder Teheran, was Integration ist. Wie sieht ihr europäische Islam aus? Tibi: Eine klare Trennung von Religion und Staat. Der Mensch ist in erster Linie ein Bürger des Landes und Moslem – aber nicht Mitglied der islamischen Umma. Das lehnen die Islamverbände ab. Einen Vertreter der IGGiÖ, der mir das gesagt hat, habe ich gefragt: Sie wollen in Europa leben, aber sie lehnen Europa ab? Wie soll das gehen? Ich erhielt keine Antwort. Bassam Tibi warnt vor der Aufgabe de falsch verstandene Toleranz- und Men Foto: NFZ

Nr. 12 Donnerstag, 22. März 2018 g igrationspolitik – tigend.“ die EU die Islamisten aber nicht die Demokratie Die von Brüssel propagierte naive „bunte Heimat Europa“ wird mit den islamischen Zuwanderern jedoch nur ein islamisches Europa werden. Kann das überhaupt funktionieren? Tibi: Ich habe in den letzten 40 Jahren in 22 islamischen Ländern gearbeitet. Es gab zwei Länder, die Anlass zur Hoffnung gaben: die Türkei und Indonesien. Aber beide Modelle sind von Islamisten zerstört worden. Sehen Sie die EU auf einem Weg, wie ihn der französische Schriftsteller Michel Houellebecq in seinem Roman „Die Unterwerfung“ beschrieben hat? Tibi: Ich war im Herbst 2017 bei einem Treffen hochrangiger Politis säkularen Staates in Europa durch schrechtsgläubigkeit. Foto: NFZ ker zentralasiatischer und kaukasischer Staaten, um über den „Islam im modernen säkularen Staat“ zu diskutieren. Im Gegensatz zur EU haben sie erkannt, der säkulare Saat ist durch den Islamismus gefährdet und der säkulare Staat muss dagegen vorgehen. Aber die EU schützt nicht den säkularen Staat, sondern die Islamisten im Namen der Verteidigung der Menschenrechte. Im Kampf gegen den Islamismus muss man aber eine Balance finden zwischen der Verteidigung der Menschenrechte und der des säkularen Staates. Aber diese Balance sehe ich in Europa nicht. Wenn die Europäer bei dieser Diskussion unter Moslems über den Islamismus dabei gewesen wären, hätten sie uns wohl völlig entrüstet als islamophob abgekanzelt. ZUR PERSON Bassam Tibi ist ein deutscher Politikwissenschafter syrischer Herkunft. Von 1973 bis 2009 war er Professor für Internationale Beziehungen an der Universität Göttingen. Er hatte zahlreiche Lehr- und Forschungsaufenthalte an ausländischen Hochschulen, zuletzt vor allem in den USA (Cornell und Yale). KURZ UND BÜNDIG Subventionsbetrug Außenpolitik 9 Anlässlich des Treffens der EU-Landwirtschaftsminister am vergangenen Montag protestierten in Brüssel belgische Landwirte gegen die Freihandelspläne der EU mit den südamerikanischen MERCOSUR-Staaten. Die Landwirte befürchten Massenimporte von Billigfleisch. Überschattet wurde der Protest allerdings von dem in Belgien aufgeflogenen „Gammelfleisch-Skandal“ des Veviba-Schlachthof im südbelgischen Bastogne. Unter anderem ging es dabei um die Umetikettierung von rund 20 Tonnen Fleisch, das bereits seit rund 12 Jahre eingelagert war, auf Frischfleisch für den mit EU-Geldern subventionierten Export. Rückführung aus Lybien Foto: veviba Die von den Visegrad-Staaten und Österreich forcierte restriktive Einwanderungspolitik und die Tätigkeit der mit EU-Hilfsgeldern restrukturierten libyschen Küstenwache zeigt Wirkung. Seit November letzten Jahres sind 10.171 Migranten aus Libyen in ihre Heimatländer zurückgekehrt, verkündete die Migrationsagentur der Vereinten Nationen (IOM) letzte Woche. Sie verbuchte das auch als Erfolg des UN-Programms zur freiwilligen humanitären Rückkehr (Voluntary Humanitarian Return – VHR), das den in Lybien gestrandeten und desillusionierten Afrikanern eine sichere Rückreise in ihre Heimat ermöglicht. EU-Rechungshof kritisiert Türkei-Heranführungshilfe Bei der Vergabe von EU-Finanzhilfen an die Türkei wurden nach Einschätzung des Europäischen Rechnungshofs jahrelang schwerwiegende Fehler gemacht: Die für die Heranführung des Landes an die Europäische Union vorgesehenen Gelder seien nicht in ausreichendem Maß an Bedingungen geknüpft worden. Zudem habe die zuständige EU-Kommission nicht zielgerichtet genug in Projekte zur Stärkung der Unabhängigkeit der Justiz, der Pressefreiheit und der Zivilgesellschaft investiert, heißt es in dem vergangener Woche veröffentlichten Prüfbericht. Im Zuge der Verhandlungen über einen EU-Beitritt wurden dem Land für den Zeitraum von 2007 bis 2020 über neun Milliarden Euro an sogenannten Heranführungshilfen zugesagt. Die EU-Kommission hatte sich bisher auf den Standpunkt gestellt, dass die Gelder so lange gezahlt werden müssten, wie die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei dauern. Foto: EU „Die Heranführungshilfen waren nicht ausreichend auf einige der grundlegendsten Anforderungen ausgerichtet“, kritisierte er EU-Rechnungshof der dazu die Unabhängigkeit der Justiz, die Bekämpfung von Korruption oder die Pressefreiheit nannte. Der freiheitliche EU-Abgeordnete Franz Obermayr lehnt daher weitere Zahlungen ab: „Unter Erdogan hat sich die Türkei von unseren europäischen Demokratiestandards nur weiter entfernt.“ Brüssel hätschelt die Türkei. Foto: IOM

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