APA, Plankenauer Politologin zwei Männer auszutauschen.“ Abzuwarten bleibt, welche Begehrlichkeiten die Bünde und Länder äußern werden. Die Tiroler werden nach dem Abgang von Schramböck sicherlich ein Regierungsmitglied nominieren wo len. Doch auch das mächtige Niederösterreich könnte einen Anspruch ste len. Die Zusammenarbeit mit den Grünen werde nicht leiden. „Trotz a ler schönen Worte wird die Trauer nicht so groß sein. Nie ist ein Politiker so beliebt wie in dem Moment, wenn er sich zurückzieht“, konstatiert die Politikwissenschafterin. Köstinger habe stark Klientel- und Parteienpolitik in den Vordergrund geste lt und auch den Koalitionspartner selten geschont: „Insgesamt werden die Grünen Köstinger nicht sonderlich vermissen.“ Für die Opposition ist die Sache klar. „Der Landeshauptmann kommt nicht aus der Defensive heraus. Er reagiert nur auf Druck“, sagt die geschäftsführende SPÖ-Klubobfrau Manuela Auer. Sie sei gespannt, wie die Grünen nun agierten. Ähnlich äußert sich FPÖ-Chef Christof Bitschi. Zudem ärgert er sich: „Sehr viele Themen müssten eigentlich bearbeitet werden. Aber es geht nur noch um die ÖVP und ihre Probleme.“ Die Klubobfrau der Neos, Sabine Scheffknecht, bezeichnet es zwar als wesentliche Frage, ob dem Landeshauptmann noch vertraut wird. „Dabei geht es aber nicht nur um eine Person, sondern um das System ÖVP.“ Die Politik dürfe sich auch nicht nur mit den Skandalen rund um die Volkspartei beschäftigen. Bei der aktue len Stunde hätten die Neos bei der aktue len Landtagssitzung daher das Thema Teuerung in den Mittelpunkt geste lt. VIDEO Vorarlberg LIVE 05572 501-320 14 Medien Neue Freie Zeitung GEZWITSCHER Christina Aumayr @ChristinaAumayr Sätze, die wir bei einem Rücktritt nie hören werden: Man sägte bereits an meinem Ast. Ich wollte meiner Partei zuvorkommen – bitte um Verständnis. Oder: Ich war dem Amt und den Aufgaben nicht gewachsen. Das ist bedauerlich – für Sie wie für mich. OE_Markus @OE_Markus Dieser Rücktritt zeigt es eindrucksvoll: Viel zu oft hat in der #OEVP gegolten „ich diene #Kurz“ anstatt „ich diene dem Land“. #Köstinger #Rücktritt 9. Mai 2022 11:45 GEFÄLLT MIR Wir wollen keine neuerliche Regierungsumbildung, sondern endlich Neuwahlen. Nur so kann endlich ein Schlussstrich unter die schwarz-grüne Dilettantenkoalition gezogen werden. 2.147 Personen gefällt das. 9. Mai 2022 10:32 Die ÖVP-Ministerinnen haben die PR, die sie gepredigt haben, anscheinend wirklich geglaubt. Ich verdiene durch Kurz und die ÖVP. Das Land darf bezahlen. TELEGRAM Herbert Kickl 9. Mai 2022 Das will auch eine breite Mehrheit der Bevölkerung. Nur mehr 37 Prozent stehen zu dieser Koalition. ORF: Trotz GIS-Erhöhung heuer zwölf Millionen Euro Verlust? Der neue ORF-General fürchtet ein Defizit bei seinem Einstandsbudget Ausgerechnet in seinem ersten Jahr droht ORF-General Weißmann ein Defizit. Und das trotz GIS-Erhöhung im vergangenen Februar. Österreich ist in Sachen Rundfunkgebühren Europameister. Die Union der öffentlich-rechtlichen Sender EBU hat die Kosten pro Haushalt und deren Kaufkraft im jeweiligen Land berechnet. Und siehe da: Österreich liegt ganz vorn – nicht zuletzt, weil die Gebühren im Februar um 1,38 Euro pro Monat auf stolze 18,59 Euro angehoben wurden. Aber auch das ist dem neuen ORF-General Roland Weißmann zu wenig, wie er Stiftungsräte und Mitarbeiter wissen ließ. Es drohe ein Minus von zwölf Millionen Euro, statt des erwarteten Überschusses von 300.000 Euro. FPÖ IN DEN MEDIEN Jetzt hat sich doch auch die SPÖ der Forderung der Freiheitlichen nach Neuwahlen angeschlossen, berichtet „Österreich“. Zu den Forderungen der Opposition zitiert die Zeitung FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz: „Köstinger soll die POLITIK Koalition sei „krisenuntauglich“, mache „Showpolitik“ und „sei rücktrittsreif“. Wien. Sofort nach dem angekündigten Rücktritt von ÖVP-Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger forderten die Oppositionsparteien SPÖ und FPÖ Neuwahlen. „Andere Minister gleich mitnehmen“. FP-General Michael Schnedlitz wetterte: „Köstinger soll die anderen Minister gleich mitnehmen und so den Weg für Neuwahlen frei machen.“ FP-Klubobfrau Dagmar Belakowitsch ergänzte: „Von Köstinger bleibt, dass sie in der Coronazeit die Bundesgärten in Wien zusperren ließ.“ SPÖ-Vizeklubchef Jörg Leichtfried nannte die Bundesregierung einen „Hort von Chaos, Instabilität, Planlosigkeit und schweren Fehlern – mitten in einer der schwersten wirtschaftspolitischen Krisen“. Sie solle zurücktreten. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hatte die Regierung schon vor zwei Wochen zum Rücktritt aufgefordert. Neos fordern »größeren Regierungsumbau« Neuwahlen sind unwahrscheinlich. Die aktuelle ÖS- TERREICH-Umfrage (Kasten rechts) sieht die SPÖ an der Spitze. Und zeigt mit 35 % für ÖVP und Grüne gemeinsam, dass Neuwahlen wohl in weiter Ferne liegen. Denn beide Regierungsparteien würden bei „Im ZIB Magazin (um 20.00 Uhr auf ORF1) sollen die bestimmenden und kommenden Themen aus bisweilen spitzem Winkel beleuchtet werden. Wichtige Aspekte werden vertieft, zu großen Themen werden Hintergründe und Wissenswertes geliefert.“ So jedenfalls definiert der ORF die Sendung für seinen Nachwuchs, quasi die Spielwiese für höhere Weihen. Einen besonders „spitzen Winkel“ glaubte der Nachwuchs am vergangenen Montag gefunden zu haben, als es um die Rücktritte der ÖVP-Ministerinnen ging. Weil man die ganze Kurz-Ära ausleuchtete, wurden auch die Freiheitlichen be- 8 Kickl & Rendi für Neuwahlen Minister-Chaos bei ÖVP empört die ganze Opposition Die Grünen sehen sich das ÖVP-Chaos wieder einmal erste Reihe fußfrei an. Koalitionsthriller. Auch die Grünen wurden vom Rücktritt Köstingers überrascht. „Letzte Woche haben wir sie noch hochmotiviert erlebt“, sagt ein grüner Insider und erzählt, wie Köstinger die Herkunfts kennzeichnung Blauer Verfolger FP-Chef Kickl. bei Lebensmitteln verkündet hat. „Die Unruhe bei der ÖVP bekommen wir schon mit“, sagt ein anderer: „Am Schluss ging es aber doch recht schnell.“ Ministerien-Gesetz. Die Grünen sehen sich als den „Stabilitätsanker“, sagen: „Bei uns wird nicht so häufig gewechselt.“ Eine Grüne zu ÖSTERREICH: Rote im Aufwind SPÖ-Chefin Rendi-Wagner. Neos-Chefin Meinl-Reisinger: „Größere Umbildung“ nötig. Neuwahlen abgestraft werden. Das macht einen baldigen Urnengang unwahrscheinlich. „Ein Ende der Showpolitik“ fordert Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger: „Ich hoffe, dass es ein Auftakt ist zu einer größeren Regierungsumbildung.“ Bei den Ressortzuständigkeiten fordert sie Änderungen. Darum (siehe unten) wird bereits gepokert. Grüne nennen sich »Stabilitätsanker«; reden bei Umbau mit … und die Grünen? Eifriger Backstage-Poker mit ÖVP „Bei der Nachfolge wollen wir Nehammer nicht drein reden. Es wäre aber schon gut, wenn diese weiblich wäre.“ Vizekanzler Werner Kogler und Klimaministerin Leonore Gewessler lobten beide öffentlich die gute Zusammenarbeit mit Köstinger – in Teilbereichen. In vielen Dingen war Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten. Weißmann sucht zwölf Millionen Euro bei 1.000 Millionen Umsatz. Zwölf Millionen Euro gesucht Bei rund einer Milliarde Euro Umsatz dürfte es normalerweise nicht schwer sein, diese zwölf Millionen einzusparen. Aber nicht bei Weißmann: Laut „Standard“ habe der Chef bei Winston Churchill nachgeschlagen und in einer Mitarbeiterversammlung eine „Blut, Schweiß und Tränen“-Rede gehalten. Weißmann wäre nicht der erste ÖVP-Mann, anderen Minister gleich mitnehmen und so den Weg für Neuwahlen frei machen.“ Da aber ÖVP und Grüne bei Umfragen gemeinsam nur mehr auf 35 Prozent kommen, sieht Umfrage: SPÖ die Zeitung „Neuwahlen wohl in weiter Ferne“. Wie im Bund, so auch Stillstand im Land, berichten die „Vorarlberger Nachrichten“. Die ÖVP ist in einen Skandal verwickelt, die deutlich vorne Die SPÖ holte schon vor dem aktuellen Ministerinnen- Chaos Umfrage-Gold. Wien. Keine Frage: Das Rücktrittschaos um ÖVP- Ministerinnen tut der Volkspartei nicht gut. In Umfragen lag die Partei aber bereits am Donnerstag hinter der SPÖ, wie die ÖSTERREICH-Umfrage der Lazarsfeld-Gesellschaft zeigt (2.000 Befragte, Kalenderwochen 17+18, Schwankungsbreite +/-2,24 %). SPÖ auf Platz 1 mit Pamela Rendi-Wagner bei 28 %. Die ÖVP ist 4 % dahinter. Market-Lazarsfeld-Chef Werner Beutelmeyer: „Die SPÖ hat sich still und leise auf Platz 1 stabilisiert, die Gunst der Stunde genutzt.“ Enge Kanzlerfrage. Rendi Sonntagsfrage: Welche Partei wählen Sie? Lazarsfeld-Gese l- schaft (2.000 IV, 17. und 18. KW). ÖVP und Grüne nur noch bei 35 % Wen würden Sie zum Kanzler wählen? und Nehammer sind auch bei der Kanzlerfrage mit 18 bzw. 19 % Kopf an Kopf. MFG-Sinkflug hilft FPÖ. Die FPÖ hat 18 % (+2); ihr kommt zugute, dass die MFG-Impfgegner verlieren: nur noch 5 % (–2). Für die Grünen ist das Ergebnis schwach: Sie liegen mit 11 % (+1) gleichauf mit den Neos. Koalition ohne Mehrheit. ÖVP und Grüne haben zusammen nur noch 35 %. Maurer und Kogler Grünes Spitzen- Duo pokert wieder. man anderer Meinung. Und hinter den Kulissen wird längst gepokert, was die Grünen bekommen, wenn die ÖVP – wie vermutet – die Tourismusagenden vom Landwirtschaftsins Wirtschaftsministerium verschieben möchte. Ihre benötigte Zustimmung lassen sich die Grünen teuer bezahlen. (bra) GISBÄRS TV-NOTIZ rücksichtigt. Und das ganz speziell, als „blaue Regierungsbande“. Schließlich sind die Freiheitlichen laut dem inoffiziellen Sprachgebrauch der Küniglberger ja nicht regierungs-, geschweige denn politikfähig, also einfach eine „Bande“, der man nicht über den Weg trauen kann. Dienstag, 10. Mai 2022 Vorarlberger Nachrichten A3 Politisches Tetris und das verlorene Vertrauen Politikwissenschafterin Kathrin Stainer-Hämmerle sieht in der jüngsten ÖVP-Personalrochade Chancen und Gefahren. WIEN Die ÖVP erlebte am Montag mit den Rücktritten von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck ein politisches Erdbeben. Die Politikwissenschafterin Kathrin Stainer-Hämmerle nennt diese Entwicklungen bei „Vorarlberg LIVE“ eine Chance für Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), vor dem Bundesparteitag nun mit frischen Gesichtern die Vertrauenswerte der ÖVP wieder zu heben und eigene inhaltliche Pflöcke einzuschlagen. Denn die beiden „schwächsten Mitglieder“ würden sich nun zurückziehen. Nur ein Drittel der Österreicher würde die türkisgrüne Regierung laut aktue len Umfragen wiederwählen. Stainer- Hämmerle nennt die Herausforderungen bei der Personalsuche: „Nehammer muss signalisieren, dass er kompetente Personen hat, die Vertrauen genießen und nicht zu sehr mit der Ära Kurz in Verbindung gebracht werden.“ Die Personaldecke sei jedoch nicht mehr sonderlich dick. Ein externer Experte sei eine Option. Die Politologin gibt zu bedenken, dass nun auch Gefahren für die ÖVP bestehen: „Die Chance, eine Regierung ohne sie zu bilden, ist für die SPÖ so hoch wie nie.“ Auch die FPÖ habe relativ gute Umfragewerte - vor a lem in Anbetracht Die Chance, eine Regierung ohne die ÖVP zu bilden, ist aktuell für die SPÖ so hoch wie nie. Auch die FPÖ hat gute Umfragewerte. Kathrin Stainer-Hämmerle WENIG TRAUER Grüne vermissen Köstinger nicht , sagt Stainer-Hämmerle. der Skandale der vergangenen Jahre. Denn Wähler wechseln stimmungsund themengetrieben sowie personenabhängig, sagt sie: „Eine Stammwählerschaft gibt es kaum noch.“ Tanner winkt ab Nehammer könnte nun Kompetenzen verschieben, etwa den Tourismus in das Wirtschaftsressort. „Das ist fast schon eine Art Tetrisspiel, die Lücke mit dem richtigen Stein zu fü len“, sagt Stainer-Hämmerle. So wäre Klaudia Tanner als Bauernbundmitglied ein gutes Angebot. Die Verteidigungsministerin (ÖVP) hat jedoch schon abgewinkt. Auch das Geschlecht werde bei der Personalauswahl eine Ro le spielen: „Es ist schwierig, zwei Frauen gegen http: /VN.AT/sulqnJ Kommentar Gerold Riedmann Von Kurz gefragt In Zeiten des Umbruchs geschieht nicht a les am selben Tag, zur selben Stunde. Sebastian Kurz trat erst bloß zur Seite, Wochen später dann zurück. Einen Tag nachdem er per Zeitungsinterview kundtat, die Rückkehr in die Politik für immer auszuschließen, kam der schon absehbare, nur angeblich überraschende Montag. Die beiden Rücktritte von Bundesministerinnen, so unterschiedlich die kurzfristigen Beweggründe gewesen sein mögen, stehen in klarem Zusammenhang zu ihm, zu Sebastian Kurz. Es ist nicht so, dass Elisabeth Köstinger nicht die Anliegen der Landwirtschaft glaubwürdig und authentisch vertreten hätte. Es ist keinesfa ls so, dass es keinen Mut gekostet hätte, sich in Konflikten auch mal gegen die mächtigen Handelszentralen zu ste len. Und doch war es eine bewusste Entscheidung von Elisabeth „E li” Köstinger, in überbordender Loyalität dort zu wirken, wo die „Neue Volkspartei” sie jeweils brauchte, auch als Kurzzeit-Nationalratspräsidentin und auch als ländliches Gesicht der Liste „Sebastian Kurz”. Die „Neue Volkspartei”, sie war einzig und a lein gestrickt um ihn, um Kurz herum. Unvergessen: die Länder - auch der Vorarlberger Landeshauptmann - hatten dem Parteichef weitgehende Vo l- machten zugestanden, die bis dahin undenkbar waren. So wie die ÖVP zurückgebaut wird, wäre erwartbar, dass die Länder nun die dem Kurz-Wunder zugestandenen Gestaltungsrechte wieder zu sich holen. In den Höchstzeiten der türkisen Kommunikationsmaschine war klar vorhersehbar, in welchen Fä len E li Köstinger oder auch Karoline Edtstadler ausrücken müssen, um zu erklären, was der Grüne Regierungspartner in Sachen Migrationspolitik oder Justiz (Edtstadlers Revier) oder Klimaschutz (Köstingers Angelegenheit) wieder falsch gemacht hat. Jene Frau, die nun vom „harten Geschäft” Politik spricht, langte in Aussendungen, unter denen ihr Name stand, auch ordentlich zu. Die glücklose Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck nutzte die Gunst der Stunde und trat im Windschatten von E li Köstinger ebenfa ls ab. Keine „persönliche Erklärung” vor der Presse, lediglich eine Videobotschaft. Die Datei, die das Team der Digitalisierungsministerin auf Facebook hochgeladen und an Journalisten verschickt hatte, trug den Namen „schramböck final 2”. Nach 12 Sekunden kommt sie auf den Moment zu sprechen, als Sebastian Kurz sie gefragt hat, ob sie Wirtschaftsministerin werden mag. Das war die zwischenzeitliche, türkise Bauanleitung für politischen Erfolg in der ÖVP: „Ich wurde von Sebastian gefragt.” Jetzt, da Sebastian Kurz nicht mehr gefragt ist, verändert sich die ÖVP. Für die beiden Rücktritte muss Bundeskanzler Karl Nehammer gerüstet sein, sie waren nur eine Frage der Zeit. Es ist eine weitere Chance, einen Neuanfang in der laufenden Regierungsperiode zu wagen. Ein Neuanfang, weil sich eben auch die Konstruktionsart der ÖVP geändert hat. Es haben wieder mehrere starke Persönlichkeiten nebeneinander Platz. Krisen haben wir genug, für jeden Minister eine. GEROLD RIEDMANN gerold.riedmann@vn.at Grünen stehen bedingungslos zu ihrem Koalitionspartner, weshalb die Regierungsgeschäfte de facto ruhen. „Sehr viele Themen müssten eigentlich bearbeitet werden. Aber es geht nur noch um die ÖVP und ihre Probleme“, lässt die Zeitung FPÖ- Chef Christof Bitschi analysieren. „Noch keine Entscheidung getroffen“ Wirtschaftsbund: Grüne wissen nicht, wie sie beim Misstrauensantrag gegen Wallner abstimmen. BREGENZ Versagen die Grünen Landeshauptmann Markus Wa l- ner (ÖVP) die Unterstützung? Der kleinere Koalitionspartner lässt offen, wie er beim Misstrauensantrag der Opposition wegen der Wirtschaftsbundaffäre am Mittwoch im Landtag abstimmt. „Wir haben zum aktue len Zeitpunkt noch keine Entscheidung getroffen“, sagt Klubobfrau Eva Hammerer auf VN-Nachfrage am Montag. Selbst wenn die Grünen Wa lner das Misstrauen aussprechen, kann dieser auf die Stimme des fraktionslosen Abgeordneten Thomas Hopfner hoffen. Doch dann dürfte in der schwarz-grünen Koalition ohnehin einiges im Argen liegen. FPÖ, SPÖ und Neos hatten Ende April einen Misstrauensantrag gegen den Landeshauptmann eingebracht. Darin bezeichnen sie die eidesstattliche der es mit Zahlen nicht so hat – und damit wäre er eigentlich die erste Wahl für die Nachfolge von Magnus Brunner als Finanzminister. Ein Rücktritt mehr oder weniger macht das Kraut für Bundeskanzler Karl Nehammer und die ÖVP auch nicht mehr fett. Zuletzt schrieb der ORF in der Finanzkrise 2009 ein negatives Ergebnis, aber das hatte er damals bereits prognostiziert. Erklärung eines Wirtschaftstreibenden, die den VN vorliegt, als Tiefpunkt in der Causa rund um die ÖVP-Teilorganisation. Daraus gehe hervor, dass Wa lner politische Gefä ligkeiten gegen Inserate in der Wirtschaftsbundzeitung in Aussicht geste lt habe, hält die Opposition fest. Überhaupt zeige sich ein „verstörendes Sittenbild“. Landeshauptmann Wa lner müsse Verantwortung übernehmen und zurücktreten. Dieser weist die Vorwürfe vehement zurück und spricht von einer Lüge. „Ich trete definitiv nicht zurück“, sagte der Landeshauptmann. Abgestimmt wird nun in der Landtagssitzung am Mittwoch. „Das Vordringlichste ist und bleibt die lückenlose Aufklärung“, sagt Hammerer. Wann die Entscheidung zum Abstimmungsverhalten fa le, konnten die Grünen am Montag noch nicht beantworten. Mehr als die Hälfte der Abgeordneten müsste dem Misstrauensantrag zustimmen, damit er angenommen wird. So lten auch die Grünen zustimmen, ist die Stimme des fraktionslosen Hopfner zentral. Die ÖVP ste lt nämlich 17 Grünen-Chefin Hammerer fordert eine lückenlose Aufklärung. Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten. der 36 Abgeordneten. Agiert sie geschlossen, reicht für die Ablehnung eine weitere. Zu den VN sagt Hopfner, er werde nicht zustimmen. „Was nun vorliegt, sind Vorwürfe, die erst zu überprüfen sind. Das sind vage Verdachtslagen. Da gehe ich nicht mit.“ Doch auch wenn dem Misstrauensantrag kein Erfolg beschieden sein wird: Versagen die Grünen Wa lner die Unterstützung, dürfte wohl die Landeskoalition als Ganze wackeln. Opposition ist gespannt Twitter: @gerold_rie Gerold Riedmann ist Chefredakteur der Vorarlberger Nachrichten. Mögliche Ermittlungen: Wallner wollte Handy und Tablet löschen WIEN Landeshauptmann Markus Wa lner wo lte offenbar die Daten seines Handys und Tablets löschen - kurz nachdem die VN berichteten, dass die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft die Aktenlage zum Anfangsverdacht gegen ihn, den ehemaligen Statthalter Karlheinz Rüdisser und Landesrat Marco Tittler (a le ÖVP) sichtet. Das ergaben Recherchen der ZiB2. Wie vergangene Woche bekannt wurde, wurden entsprechende Vorerhebungen eingeleitet. Grund dafür ist die Affäre rund um den ÖVP-Wirtschaftsbund und unter Die Daten von Wa lners iPad sind laut ORF- Recherchen gelöscht. VLK anderem die Frage, ob Wa lner für Inserate im wirtschaftsbundeigenen Magazin Gegenleistungen versprochen hatte. Eine eidesstattliche Erklärung eines den VN bekannten Unternehmers legt dies nahe, Wa l- ner bezeichnet die Vorwürfe als glatte Lüge. Während die Öffentlichkeit also von möglichen Ermittlungen gegen den Landeshauptmann erfährt, versucht dieser laut ZiB2 die Daten seiner Kommunikationsgeräte zu löschen. ORF-Recherchen zeigen, dass zudem der Laptop seiner Büroleiterin als kaputt gemeldet wurde. Die Daten seines iPads seien weg. Wie es mit dem Handy aussieht, sei unklar. Aus Wa lners Büro hieß es am Montag, dass es keinen Zusammenhang gebe. „Der Landeshauptmann wurde letzte Woche, wie bereits seit Längerem vorgesehen, mit einem neuen Handy ausgestattet. Auch beim iPad handelte es sich um einen Routinetausch.“ VN-THEMENTEAM Julia Schi ly, Magdalena Raos, Sarah Hartmann, Birgit Entner-Gerhold, Klaus Hämmerle, Maximilian Werner Nur haben die Nachwuchs-Journalisten vergessen, dass der ORF nicht irgendein Medium ist, sondern öffentlich-rechtlich mit einem eigenen Gesetz. Darin steht so etwas wie das Objektivitätsgebot. Auf Klagsdrohung der Freiheitlichen ruderte die Redaktion dann doch zurück: Das Wort „Bande“ sei in diesem Beitrag in der Bedeutung von „familiärer Bande“ gemeint gewesen. In der Dienstagsausgabe des Magazins erfolgte eine „entsprechende Entschuldigung“. Die war für FPÖ-Chef Herbert Kickl jedoch „fast noch peinlicher als der eigentliche Anlass“ – also typisch ORF. Foto: NFZ
Nr. 19 Donnerstag, 12. Mai 2022 g Fürchtet euch nicht Die Angst geht um in Österreich Ich hab’s mir gleich gedacht, und ein Blick ins etymologische Wörterbuch hat es mir bestätigt: das Wort „Angst“ hat innig mit dem Wort „eng“ zu tun. Klar. Wo’s eng wird, fühlt man sich nicht wohl. Das hat schon vor vielen Jahren ein Politiker bemerkt, als er entdeckte, dass Vorarlberg für ihn „too small“ sei und er einen neuen Job daher außerhalb dieses zu kleinen Bundeslandes suchte. In unseren Tagen ist Angst durchaus bemerkbar und verständlich. Erfährt man von den Vorgängen in der Ukraine, werden bei Älteren Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg wach, da fielen immerhin die Bomben ebenfalls auf Zivilgebiete. Die Wiener Oper ist ein gutes Beispiel dafür, dass keine militärischen Ziele ins Visier gekommen waren. Auch die Begründung des zuständigen Bombenabwerfers, er habe die Oper von oben für einen Bahnhof gehalten, ist ziemlich absurd. Hier kommt Angst vor einer Wiederholung solcher Vorgänge auf. Die Jüngeren bangen um ihre Zukunft, viele fürchten, dass sie zu wenig zum Essen und zum Heizen haben werden. „Ratschenkinder“ spenden für „Niederösterreich hilft“ Das Ratschen ist ein wunderbarer, alter Brauch. Erfreulicherweise machen sich nach wie vor unzählige Kinder aus Niederösterreich in der Karwoche mit ihren Ratschen auf den Weg von Haus zu Haus. Die 59 Volksschüler aus Haidershofen im Bezirk Amstetten hatten heuer eine ganz besondere Idee. „Die Mädchen und Buben haben bei ihrem Rundgang 4.200 Euro gesammelt, die sie heuer an ‚Niederösterreich hilft‘, sprich die Ukraine-Hilfe, übergeben wollten“, erklärte ein begeisterter FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl. Anlässlich der Scheckübergabe im St. Pöltener Landhaus bedankte sich Waldhäusl offiziell bei den angereisten 37 Kindern. Foto: FPÖ Niederösterreich Fight or flight Wissenschaftler bezeichnen die möglichen Reaktionen auf Angst mit einem Entweder-Oder, das „Fight or flight“ genannt wird, also Kampf oder Flucht. Auf jeden Fall erkennt man Angstzustände beim Menschen an verschiedenen Reaktionen: das Herz schlägt schneller, man beginnt zu schwitzen, man atmet rascher, man zittert und so weiter. Was man zunächst nicht merkt, ist, dass die Blasen-, Darm- und Magentätigkeiten gehemmt werden und dass man Gerüche ausstößt, die von anderen Menschen wahrgenommen werden und daraufhin auch bei diesen Alarmbereitschaft auslösen. An sich ist Angst nützlich. Sie löst gewisse Überlebensstrategien aus. Dass es auch Angstzustände gibt, die krankhaft oder zumindest übertrieben sind, weiß jeder von sich selber. Die Wissenschaft teilt die Angst in viele Arten und Erscheinungsformen ein. Aber jedem ist klar, dass gewisse Unterschiede existieren. Die Angst vor Spinnen oder Schlangen kann kaum mit Existenzangst, Angst vor einer Erkrankung oder vor dem Tod verglichen werden. Tröstliches Ehe ich aber den wissenschaftlichen Betrachtungen zu viel Raum widme, schau ich gern im Zitatenbuch nach. Und da stoße ich auf einen beruhigenden Satz des Abraham a Santa Clara: Auf Angst und Schweiß folgt Ruh und Preis. Dass übrigens Angst auch Wut auslösen kann, habe ich an mir selber festgestellt. Den Putin, rumort es in mir, tät ich gern in eine Zelle sperren, mit Dunkelhaft, kombiniert mit alle zwei Tage Wasser und Brot. Und an die Wand werden Kultur 15 ständig die Bilder aus Mariupol projiziert. Über ihm ein Damokles-Schwert. Vielleicht kriegt er’s dann auch mit der Angst zu tun. Herbert Pirker Anzeige Sportliche Lotto Bonus-Ziehung mit Philipp Jelinek Am 13. Mai geht es neuerlich an einem Freitagabend um die sechs Richtigen und 300.000 Euro extra Der vor allem gesundheits- und sportbewussten Fernsehzuschauern geläufige Sendungstitel „Fit mit Philipp“ wird für einen Abend umformuliert in „Glück mit Philipp“. Denn Philipp Jelinek, TV-Vorturner der Nation, tauscht das Funktions-Shirt gegen Abendsakko und moderiert am Freitag, den 13. Mai die fünfte Lotto Bonus Ziehung des Jahres. Es ist übrigens der einzige „Freitag, der 13.“ im Jahr 2022, und selbstverständlich geht es auch diesmal wieder um einen zusätzlichen Bonus-Gewinn in Höhe von 300.000 Euro, der unter allen bei der Bonus-Ziehung mitspielenden Tipps verlost wird. Annahmeschluss für die Bonus-Ziehung ist am Freitag, den 13. Mai 2022 um 18.30 Uhr, die Ziehung ist um 18.47 Uhr live in ORF 2 zu sehen. Gewinnen mit Klasse und Tradition 29 Millionentreffer, 250.000 Lose, Gewinnsumme 121,5 Mio. Euro, Superklasse und Goldklasse - das sind die Schlagworte der 194. Klassenlotterie Sie wird demnächst stolze 110 Jahre, und sie steht noch immer für Luxus und die Erfüllung großer Träume: Die im Jahr 1913 eingeführte Österreichische Klassenlotterie. Die 194. Auflage startet am Montag, den 16. Mai 2022. Bereits am ersten Spieltag kann man, wie jeden Montag während der Lotterie, 1 Million Euro gewinnen. Aus 250.000 Lose werden in sechs Klassen Gewinne mit einer Gesamtsumme von 121,5 Mio. Euro gezogen, 29 Treffer befinden sich in Millionenhöhe. An der Klassenlotterie kann man mit einem ganzen Los oder mit Zehntel-Anteilen davon teilnehmen. Ein Zehntellos kostet pro Klasse 15 Euro, ein ganzes Los 150 Euro. Lose sind in allen Geschäftsstellen der Klassenlotterie erhältlich. Alle Infos zum Spiel gibt es unter www.win2day.at/klassenlotterie. Als Zusatzspiele gibt es die Superklasse, bei der es täglich um 100.000 Euro geht, und die Goldklasse, bei der Gold im Gesamtwert von 12,5 Millionen Euro verlost wird. Foto: ORF/Günther Pichlkostner Foto: Norwegische Nationalgalerie Oslo
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