2 Innenpolitik Neue Freie Zeitung Foto: NFZ Andreas Ruttinger andreas.ruttinger@fpoe.at AUS DER REDAKTION Mit Uniform und Flex Der Glanz der Montur hat es dem Reserveoffizier Karl Nehammer angetan. Nach dem Tarnanzug-Träger, der das Corona-Krisenkommando „Gecko“ auf Vordermann bringen sollte– die Marschrichtung war wurscht, Hauptsache Bewegung –, sitzt jetzt die Verteidigungsministerin samt Generalstabskommando im neu geschaffenen „Krisenkabinett“. Unbedarfte Beobachter werden sich jetzt fragen, ob die Welt gar einen Militärputsch in Österreich verschlafen hat. Aber diese Entwicklung kommt ja nicht von ungefähr. Schon als Innenminister hat Nehammer angekündigt, bei Verstößen gegen den ersten Lockdown 2020 mit „der Flex“ auszurücken. Zu den aufkommenden Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen schickte er dann auch ein Polizeiaufgebot auf die Straße, als gelte es, einen Putsch zu verhindern. Als der nicht kam, fantasierte er mit Wolfgang Sobotka die Verhinderung eines „Sturms auf das Parlament“ herbei. Natürlich nicht auf das richtige in der Hofburg, sondern auf die Baustelle an der Ringstraße. Nehammer braucht die Krise, um sich als Retter des Landes aus einer – mit tatkräftiger Beihilfe der Medien – herbeifantasierten Gefahr präsentieren zu können. Das ging schon beim Virus in die Hose und jetzt legt er sich gar mit der Militärgroßmacht Russland an – derzeit noch im Windschatten von NATO und USA. Aber Nehammer zeigt denen, wie man eine Krise richtig inszeniert und lebt, daher das „Krisenkabinett“. Besteht noch Hoffnung auf eine normale Bundesregierung? Gefangen in der schwarz-gr Bei Corona wurden Kommissionen vorgeschoben, in der Ukraine-Krise wi Kein gutes Haar ließ FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl am „Kanzler in der Krise“, Karl Nehammer. Die Verantwortung in der Impfpflicht-Frage wälzte er auf eine Kommission ab und bei der Ukraine-Krise zauberte er ein „Krisenkabinett“ aus dem Hut. „Wie bei Corona betreibt der überforderte Bundeskanzler auch bei Ukraine-Krise schon wieder Angst- und Panikmache“, kritisierte Kickl. Der FPÖ-Parteichef hat keinerlei Verständnis mehr für das „Herumgeeiere der Bundesregierung“ in der Frage der Impfpflicht. Mit der angekündigten Rückkehr zur Beinahe-Normalität Anfang März müsse auch der Impfzwang fallen, das Gesetz zurückgenommen werden, betonte Kickl. Die FPÖ werde die Debatte über das Volksbegehren gegen die Impfpflicht, das von mehr als 300.000 Österreichern unterstützte „Impfpflicht: Striktes NEIN“, zum Anlass nehmen, einen Fristsetzungsantrag zur Abschaffung der Impfpflicht einzubringen. Kommt Impfzwang? Oder nicht? „Dadurch wollen wir eine raschestmögliche Behandlung im Zuge einer Plenarsitzung erreichen. Die Menschen haben ein Recht, zu erfahren, wie es mit der Impfpflicht weitergeht. Soll sie nun abgeschafft werden oder doch nicht?“, fragte Kickl. Der Fristsetzungsantrag werde auch Auskunft über die Position der „Steigbügelhalter“ von Neos und SPÖ geben. Diese beiden Parteien hätten mit ÖVP und Grünen für die Impfpflicht gestimmt. Aber in beiden Parteien sei seitdem allerdings eine Absetzbewegung SPITZE FEDER von diesem „Zustimmungs-Unfall“ zu beobachten, bemerkte der FPÖ- Chef. Besonders auffällig sei, so Kickl, dass es zuletzt massive Versuche von Bundeskanzler und Gesundheitsminister gegeben habe, die Verantwortung in der Impfpflicht-Frage auf eine neu installierte Kommission abzuwälzen: „Die Regierung will der Bevölkerung weismachen: Bitte glaubt uns, dass wir die Freiheit lieben und wollen. Den Impfzwang wollen wir ja gar nicht. Dass wir so viele Impfdosen bestellt haben, ist nur ein Zufall. Uns sind aber die Hände gebunden. Die Regierung muss sich an die Vorgaben der Kommission halten.“ Verantwortung bei Regierung Der FPÖ-Chef stellte klar, dass laut Impfpflicht-Gesetz der Gesundheitsminister dafür zuständig ist, ob diese eingeführt wird oder nicht. Er verwies dabei auf ein Urteil des Verfassungsgerichtshofes, der Abwälzung der Entscheidungsfindung auf eine „Paritätischen Lohn- und Preiskommission“ als unzulässig eingestuft hat: „Die Regierung ist jedenfalls nicht daran gebunden, was die Kommission empfiehlt. Sie Kanzler delegiert Verantwortung. Foto: NFZ Kickl: Die schwarz-grüne Bundesregie das Land in einem permanenten Krisen kann die Verantwortung nicht delegieren.“ Eine Unterstützung für die Entscheidungsfindung in den anderen Parteien sah Kickl in der Anfragebeantwortung von Justizministerin Alma Zadić an den FPÖ-Abgeordneten Gerald Hauser (siehe Seite 6). In dieser hatte Zadić den Impfzwang als Verstoß gegen das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch wie auch gegen Paragraph 110 des Strafrechts bezeichnet. Seit Omikron sei klar, führte der FPÖ-Chef weiter aus, dass man sich die Impfung eigentlich sparen IMPRESSUM Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Freiheitlicher Parlamentsklub, Dr. Karl Renner-Ring 3, 1017 Wien Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) – Die Freiheitlichen, Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien; Geschäftsführung: Ing. Mag. Joachim Stampfer Geschäftsführung, Redaktion, Verwaltung: Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien Tel.: 01 512 35 35 0, Fax: 01 512 35 35 9 E-Mail Redaktion: redaktion.nfz@fpoe.at E-Mail Verwaltung: andreas.schoen@fpoe.at Abo-Anfrage: 01 512 35 35 29 Druck: Mediaprint Zeitungsdruckereigesellschaft m. b. H. & Co. Kommanditgesellschaft, Wien Die NFZ erscheint wöchentlich. Einzelpreis: € 0,80; Bezugsgebühr halbes Jahr: € 15 (inkl. 10 % MwSt.); Auslandsjahresbezug: € 73 BIC: BKAUATWW IBAN: AT41 1200 0006 0257 4105 Es gilt NFZ-Anzeigenpreisliste Nr. 16. Verlags- und Herstellungsort: Wien Grundlegende Richtung: Informationsblatt der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) – Die Freiheitlichen und des Freiheitlichen Parlamentsklubs.
Nr. 8 Donnerstag, 24. Februar 2022 g ünen Dauerkrise rd auch noch die Neutralität entsorgt KURZ UND BÜNDIG Foto: NFZ Neutralität leben Innenpolitik 3 Im Ukraine-Konflikt fehle eine eigenständige österreichische Linie, kritisierte FPÖ-Wehrsprecher Reinhard E. Bösch (Bild): „Österreich sollte sicherstellen, dass die Neutralität und damit ein gleichwertiger Abstand zwischen Washington und Moskau gelebt wird.“ Der Ukraine-Konflikt und die Machtdemonstrationen Moskaus dürften im neutralen Österreich nicht zum Anlass werden, voreingenommen Partei zu ergreifen. Damit würde das Land die Rolle eines glaubwürdigen neutralen Vermittlers verspielen. rung hat ihr politisches „Überlebenselixier“ entdeckt. Das besteht darin, modus zu halten. Nach Corona braucht es daher jetzt die Ukraine-Krise. Uneinsichtiger Sobotka Die jüngsten Wortmeldungen von ÖVP-Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka zum Ablauf des künftigen ÖVP-Korruptionsuntersuchungsausschusses zeugten weiterhin von mangelnder Selbstreflexion, kritsierte der FPÖ-Abgeordnete Christian Hafenecker (Bild): „Wenn Sobotka ankündigt, manchmal auf den Vorsitz verzichten zu wollen, so zeigt dies, dass er noch immer nicht verstanden hat, dass er nicht Teil der Problemlösung, sondern ein gewichtiger Teil des eigentlichen Problems ist.“ Foto: NFZ könne: „Da braucht es auch keine Evaluierung, ein Blick in andere Länder genügt.“ Nehammer vergisst Neutralität Auf dem Holzweg verortete Kickl den Bundeskanzler auch in seiner Haltung zur Ukraine-Krise – siehe dazu auch Seite 8. Die jüngsten Äußerungen Nehammers stünden im Widerspruch zur in der österreichischen Verfassung verankerten immerwährenden Neutralität, betonte Kickl: „Nehammer klingt vielmehr wie der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums oder der NATO.“ Besorgt über die Entwicklung im „Noch-Propagandakrieg“ zeigte sich auch FPÖ-Außenpolitiksprecher Axel Kassegger, der es vermied in den Kanon der Schuldzuweisungen einzustimmen: „Es ist nie nur eine Seite schuld – beide Seiten haben ihren Anteil daran.“ Österreich müsse sich im aktuellen Konflikt auf seine Neutralität konzentrieren, appellierte Kassegger in Richtung Regierung: „Die Rolle Österreichs muss von Besonnenheit, Äquidistanz und Deeskalation gekennzeichnet sein.“ Foto: NFZ Erschwindelte Titel Neben politischen Pleiten der Koalition am laufenden Band rücken nun auch die Diplomarbeit von ÖVP-Familienministerin Susanne Raab wie auch die Dissertation der grünen Justizministerin Alma Zadić ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Laut Plagiatsexperten sei in beiden Arbeiten massiv von anderen Autoren abgeschrieben worden, erklärte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz (Bild): „Wer bei Diplomarbeiten großzügig abschreibt, der hat sich seine akademischen Titel erschwindelt. Raab und Zadić müssen Stellung beziehen, an deren Ende nur der Rücktritt der beiden stehen kann.“ SPRUCH DER WOCHE „Das Virus selbst, insbesondere die Omicron-Variante, ist eine Art Impfstoff, der sowohl eine B-Zellenals auch eine T-Zellen-Immunität hervorruft und die Weltbevölkerung besser erreicht, als wir es mit Impfstoffen tun...“ Foto: Senator Chris Coons 2019, commons.wikimedia William „Bill“ Henry Gates III 19. Februar 2022 Der Impfbefürworter gesteht ein, dass die Corona-Impfstoffe bei weitem nicht so wirken, wie auch er sich das erhofft hat. BILD DER WOCHE Nach dem „Coronakrisen“-Rat tagt jetzt das Ukraine-„Krisenkabinett“. Gibt es keinen normalen Ministerrat mehr? Foto: BKA/Dragan Tatic
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2 Innenpolitik Neue Freie Zeitung Foto: NFZ Andreas Ruttinger andreas.ruttinger@fpoe.at AUS DER REDAKTION Mit Uniform und Flex Der Glanz der Montur hat es dem Reserveoffizier Karl Nehammer angetan. Nach dem Tarnanzug-Träger, der das Corona-Krisenkommando „Gecko“ auf Vordermann bringen sollte– die Marschrichtung war wurscht, Hauptsache Bewegung –, sitzt jetzt die Verteidigungsministerin samt Generalstabskommando im neu geschaffenen „Krisenkabinett“. Unbedarfte Beobachter werden sich jetzt fragen, ob die Welt gar einen Militärputsch in Österreich verschlafen hat. Aber diese Entwicklung kommt ja nicht von ungefähr. Schon als Innenminister hat Nehammer angekündigt, bei Verstößen gegen den ersten Lockdown 2020 mit „der Flex“ auszurücken. Zu den aufkommenden Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen schickte er dann auch ein Polizeiaufgebot auf die Straße, als gelte es, einen Putsch zu verhindern. Als der nicht kam, fantasierte er mit Wolfgang Sobotka die Verhinderung eines „Sturms auf das Parlament“ herbei. Natürlich nicht auf das richtige in der Hofburg, sondern auf die Baustelle an der Ringstraße. Nehammer braucht die Krise, um sich als Retter des Landes aus einer – mit tatkräftiger Beihilfe der Medien – herbeifantasierten Gefahr präsentieren zu können. Das ging schon beim Virus in die Hose und jetzt legt er sich gar mit der Militärgroßmacht Russland an – derzeit noch im Windschatten von NATO und USA. Aber Nehammer zeigt denen, wie man eine Krise richtig inszeniert und lebt, daher das „Krisenkabinett“. Besteht noch Hoffnung auf eine normale Bundesregierung? Gefangen in der schwarz-gr Bei Corona wurden Kommissionen vorgeschoben, in der Ukraine-Krise wi Kein gutes Haar ließ FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl am „Kanzler in der Krise“, Karl Nehammer. Die Verantwortung in der Impfpflicht-Frage wälzte er auf eine Kommission ab und bei der Ukraine-Krise zauberte er ein „Krisenkabinett“ aus dem Hut. „Wie bei Corona betreibt der überforderte Bundeskanzler auch bei Ukraine-Krise schon wieder Angst- und Panikmache“, kritisierte Kickl. Der FPÖ-Parteichef hat keinerlei Verständnis mehr für das „Herumgeeiere der Bundesregierung“ in der Frage der Impfpflicht. Mit der angekündigten Rückkehr zur Beinahe-Normalität Anfang März müsse auch der Impfzwang fallen, das Gesetz zurückgenommen werden, betonte Kickl. Die FPÖ werde die Debatte über das Volksbegehren gegen die Impfpflicht, das von mehr als 300.000 Österreichern unterstützte „Impfpflicht: Striktes NEIN“, zum Anlass nehmen, einen Fristsetzungsantrag zur Abschaffung der Impfpflicht einzubringen. Kommt Impfzwang? Oder nicht? „Dadurch wollen wir eine raschestmögliche Behandlung im Zuge einer Plenarsitzung erreichen. Die Menschen haben ein Recht, zu erfahren, wie es mit der Impfpflicht weitergeht. Soll sie nun abgeschafft werden oder doch nicht?“, fragte Kickl. Der Fristsetzungsantrag werde auch Auskunft über die Position der „Steigbügelhalter“ von Neos und SPÖ geben. Diese beiden Parteien hätten mit ÖVP und Grünen für die Impfpflicht gestimmt. Aber in beiden Parteien sei seitdem allerdings eine Absetzbewegung SPITZE FEDER von diesem „Zustimmungs-Unfall“ zu beobachten, bemerkte der FPÖ- Chef. Besonders auffällig sei, so Kickl, dass es zuletzt massive Versuche von Bundeskanzler und Gesundheitsminister gegeben habe, die Verantwortung in der Impfpflicht-Frage auf eine neu installierte Kommission abzuwälzen: „Die Regierung will der Bevölkerung weismachen: Bitte glaubt uns, dass wir die Freiheit lieben und wollen. Den Impfzwang wollen wir ja gar nicht. Dass wir so viele Impfdosen bestellt haben, ist nur ein Zufall. Uns sind aber die Hände gebunden. Die Regierung muss sich an die Vorgaben der Kommission halten.“ Verantwortung bei Regierung Der FPÖ-Chef stellte klar, dass laut Impfpflicht-Gesetz der Gesundheitsminister dafür zuständig ist, ob diese eingeführt wird oder nicht. Er verwies dabei auf ein Urteil des Verfassungsgerichtshofes, der Abwälzung der Entscheidungsfindung auf eine „Paritätischen Lohn- und Preiskommission“ als unzulässig eingestuft hat: „Die Regierung ist jedenfalls nicht daran gebunden, was die Kommission empfiehlt. Sie Kanzler delegiert Verantwortung. Foto: NFZ Kickl: Die schwarz-grüne Bundesregie das Land in einem permanenten Krisen kann die Verantwortung nicht delegieren.“ Eine Unterstützung für die Entscheidungsfindung in den anderen Parteien sah Kickl in der Anfragebeantwortung von Justizministerin Alma Zadić an den FPÖ-Abgeordneten Gerald Hauser (siehe Seite 6). In dieser hatte Zadić den Impfzwang als Verstoß gegen das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch wie auch gegen Paragraph 110 des Strafrechts bezeichnet. Seit Omikron sei klar, führte der FPÖ-Chef weiter aus, dass man sich die Impfung eigentlich sparen IMPRESSUM Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Freiheitlicher Parlamentsklub, Dr. Karl Renner-Ring 3, 1017 Wien Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) – Die Freiheitlichen, Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien; Geschäftsführung: Ing. Mag. Joachim Stampfer Geschäftsführung, Redaktion, Verwaltung: Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien Tel.: 01 512 35 35 0, Fax: 01 512 35 35 9 E-Mail Redaktion: redaktion.nfz@fpoe.at E-Mail Verwaltung: andreas.schoen@fpoe.at Abo-Anfrage: 01 512 35 35 29 Druck: Mediaprint Zeitungsdruckereigesellschaft m. b. H. & Co. Kommanditgesellschaft, Wien Die NFZ erscheint wöchentlich. Einzelpreis: € 0,80; Bezugsgebühr halbes Jahr: € 15 (inkl. 10 % MwSt.); Auslandsjahresbezug: € 73 BIC: BKAUATWW IBAN: AT41 1200 0006 0257 4105 Es gilt NFZ-Anzeigenpreisliste Nr. 16. Verlags- und Herstellungsort: Wien Grundlegende Richtung: Informationsblatt der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) – Die Freiheitlichen und des Freiheitlichen Parlamentsklubs.
Nr. 8 Donnerstag, 24. Februar 2022 g ünen Dauerkrise rd auch noch die Neutralität entsorgt KURZ UND BÜNDIG Foto: NFZ Neutralität leben Innenpolitik 3 Im Ukraine-Konflikt fehle eine eigenständige österreichische Linie, kritisierte FPÖ-Wehrsprecher Reinhard E. Bösch (Bild): „Österreich sollte sicherstellen, dass die Neutralität und damit ein gleichwertiger Abstand zwischen Washington und Moskau gelebt wird.“ Der Ukraine-Konflikt und die Machtdemonstrationen Moskaus dürften im neutralen Österreich nicht zum Anlass werden, voreingenommen Partei zu ergreifen. Damit würde das Land die Rolle eines glaubwürdigen neutralen Vermittlers verspielen. rung hat ihr politisches „Überlebenselixier“ entdeckt. Das besteht darin, modus zu halten. Nach Corona braucht es daher jetzt die Ukraine-Krise. Uneinsichtiger Sobotka Die jüngsten Wortmeldungen von ÖVP-Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka zum Ablauf des künftigen ÖVP-Korruptionsuntersuchungsausschusses zeugten weiterhin von mangelnder Selbstreflexion, kritsierte der FPÖ-Abgeordnete Christian Hafenecker (Bild): „Wenn Sobotka ankündigt, manchmal auf den Vorsitz verzichten zu wollen, so zeigt dies, dass er noch immer nicht verstanden hat, dass er nicht Teil der Problemlösung, sondern ein gewichtiger Teil des eigentlichen Problems ist.“ Foto: NFZ könne: „Da braucht es auch keine Evaluierung, ein Blick in andere Länder genügt.“ Nehammer vergisst Neutralität Auf dem Holzweg verortete Kickl den Bundeskanzler auch in seiner Haltung zur Ukraine-Krise – siehe dazu auch Seite 8. Die jüngsten Äußerungen Nehammers stünden im Widerspruch zur in der österreichischen Verfassung verankerten immerwährenden Neutralität, betonte Kickl: „Nehammer klingt vielmehr wie der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums oder der NATO.“ Besorgt über die Entwicklung im „Noch-Propagandakrieg“ zeigte sich auch FPÖ-Außenpolitiksprecher Axel Kassegger, der es vermied in den Kanon der Schuldzuweisungen einzustimmen: „Es ist nie nur eine Seite schuld – beide Seiten haben ihren Anteil daran.“ Österreich müsse sich im aktuellen Konflikt auf seine Neutralität konzentrieren, appellierte Kassegger in Richtung Regierung: „Die Rolle Österreichs muss von Besonnenheit, Äquidistanz und Deeskalation gekennzeichnet sein.“ Foto: NFZ Erschwindelte Titel Neben politischen Pleiten der Koalition am laufenden Band rücken nun auch die Diplomarbeit von ÖVP-Familienministerin Susanne Raab wie auch die Dissertation der grünen Justizministerin Alma Zadić ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Laut Plagiatsexperten sei in beiden Arbeiten massiv von anderen Autoren abgeschrieben worden, erklärte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz (Bild): „Wer bei Diplomarbeiten großzügig abschreibt, der hat sich seine akademischen Titel erschwindelt. Raab und Zadić müssen Stellung beziehen, an deren Ende nur der Rücktritt der beiden stehen kann.“ SPRUCH DER WOCHE „Das Virus selbst, insbesondere die Omicron-Variante, ist eine Art Impfstoff, der sowohl eine B-Zellenals auch eine T-Zellen-Immunität hervorruft und die Weltbevölkerung besser erreicht, als wir es mit Impfstoffen tun...“ Foto: Senator Chris Coons 2019, commons.wikimedia William „Bill“ Henry Gates III 19. Februar 2022 Der Impfbefürworter gesteht ein, dass die Corona-Impfstoffe bei weitem nicht so wirken, wie auch er sich das erhofft hat. BILD DER WOCHE Nach dem „Coronakrisen“-Rat tagt jetzt das Ukraine-„Krisenkabinett“. Gibt es keinen normalen Ministerrat mehr? Foto: BKA/Dragan Tatic
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