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Leben nach der Querschnittslähmung

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Ratgeber für behinderte und pflegebedürftige Menschen. Ein Wegweiser.

Ich kenne viele

Ich kenne viele Menschen, die die Schulmedizin äußerst kritisch betrachten und ausschließlich auf alternative Behandlungsmethoden setzen. Aber auch umgekehrt ist es oft der Fall, dass Homöopathie, Osteopathie oder energetische Behandlungen grundsätzlich abgelehnt werden und man ausschließlich auf schulmedizinische Maßnahmen setzt. 82 Ich kann und will dazu niemandem Ratschläge erteilen. Ich habe aber persönlich auf eine Kombination aus beiden Formen gesetzt. Es war in der ersten Phase nach meinem Unfall die Schulmedizin, die mir das Leben gerettet hatte und es war ein Chirurg, der meine Wirbelsäule so stabilisiert hat, dass die weiteren Genesungsschritte überhaupt erst möglich geworden sind. Später hab ich dann aber sehr wohl alle mir bekannten Möglichkeiten der Alternativmedizin genutzt und damit sehr gute Fortschritte erzielt. Ich habe mich von Homöopathen beraten lassen, Schamanen und Geistheiler besucht, mich osteopathischen Behandlungen unterzogen und nichts unversucht gelassen, das auszutesten, was mir tatsächlich gut tut. Und darum geht es in Wirklichkeit auch. Jeder Mensch muss für sich persönlich entscheiden und muss an sich selbst beobachten, welche Medikamente, welche Heilkräuter, welche Behandlungsmethoden und auch welche Nahrungsmittel zu Wohlbeinden und zu Heilung führen. Am Wichtigsten ist aber wohl eine positive Grundeinstellung. Der Wissenschaft sind viele Fälle bekannt, wo es zu Fortschritten gekommen ist, die nur schwer erklärbar sind. Auch im Krankenhaus wurde mir von Fällen berichtet, in denen Patienten, die eigentlich als unheilbar galten, oder die nach einem Unfall so schwer verletzt waren, dass an ein Überleben kaum zu denken war, sehr plötzlich genesen konnten. Auch hier gilt wohl, nichts ist unmöglich und die Wahrschein-

hat in seinem Buch und in einem Film Heiler auf der ganzen Welt beschrieben, unter anderem den Meisterschamanen Don Agostino aus Peru, und aufgezeigt, dass verschiedene Kulturen völlig unterschiedliche Zugänge zur Heilung und zu Heilmethoden haben. Recht hat letztendlich, wer heilt. Oder besser, wer in der Lage ist, Selbstheilungskräfte zu mobilisieren. 14. Nochmals unter dem Messer 83 In der Operation unmittelbar nach meinem Unfall wurde meine Wirbelsäule im Rahmen einer sechsstündigen Operation mit einem Gestänge aus Titan ruhig gestellt. In den Tagen danach wurde mir dringend empfohlen, gleichzeitig eine Stabilisierung mit einer zementartigen Masse durchführen zu lassen. Dazu wird der Bauchraum völlig ausgeräumt, um den Zugang zur Wirbelsäule von vorne zu ermöglichen und die notwendigen war zufällig mein Bruder Christian bei mir im Krankenzimmer. Er hatte vor einigen Jahren ein recht einschneidendes Erlebnis, als ihm im Krankenhaus dringend empfohlen wurde, eine Niere herausnehmen zu lassen, die nicht mehr funktionsfähig sei. Am Tag der angesetzten Operation teilte er den Ärzten mit, dass er daran kein Interesse habe, verließ das Krankenhaus und stellte seine Ernährung radikal um. Das ist viele Jahre her und seine Nieren arbeiten einwandfrei. Nun mag das als Zufall abgetan werden, trotzdem ist es mit Sicherheit so, dass Patienten auch Eigenverantwortung übernehmen müssen und auch schwierige Entscheidungen, nach Anhörung der Ärzte, letztendlich selbst treffen müssen. Und genau das hat mir mein Bruder an diesem Tag auch empfohlen. Denn klar war, dass wenn diese Maßnahme an mir erst

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